Designstarke Möbel aus Massivholz.
Helvetia Campus Basel: Eine moderne und attraktive Arbeitswelt entsteht.
Im Zentrum von Basel, entsteht eine neue Identität für die Helvetia Versicherungen. In vier Etappen mit drei Neubauten und drei sanierten Gebäuden soll ein Campus mit einem unverwechselbaren, klaren und wiedererkennbaren Ausdruck der Marke Helvetia geschaffen werden. Die Architekten sind Herzog & de Meuron, in deren Auftrag die vonrickenbach.swiss ag hochwertige Massivholz-Möbel für den Umbau produzieren durfte. Wir wollten von unserem Projektleiter Daniel Kronenberg mehr über dieses spannende Projekt erfahren.
Im Interview mit Daniel Kronenberg – Leiter Projekt Helvetia Versicherungen
VRS: Für das Umbauprojekt der Helvetia Versicherungen durch die Architekten Herzog & de Meuron durften wir hochwertige Massivholzmöbel produzieren. Wie kam es zu diesem Auftrag?
DK: Mit dem Helvetia Campus erneuert und erweitert Helvetia bis voraussichtlich 2027 ihren Hauptsitz in Basel. Herzog & de Meuron versteht die Innenausstattung als wesentlichen Bestandteil der Wirkung und Nutzung eines Raums. Daher haben sie uns mit der Produktion von speziell auf die Situation vor Ort zugeschnittenen Möbeln beauftragt. Die Möbel werden in erster Linie in den Begegnungszonen des Bürokomplexes eingesetzt. Einige der eingesetzten Möbel aus deren Kollektion durften wir bereits in der Vergangenheit produzieren, somit war schon viel Wissen vorhanden.
VRS: Erzähl uns mehr über die Produkte, die wir für diesen designstarken Umbau herstellen durften:
DK: Wir durften insgesamt knapp 100 Möbelstücke produzieren, darunter zwei Tenerife Table, acht Lounge Chairs, 21 SideTables, 25 Coffeetables, 20 Besprechungstische und 23 Hochtische. Alle Möbel wurden in hochwertiger Eiche, Esche oder amerikanischem Nussbaum, den drei aktuell beliebtesten Holzarten in unserem Betrieb, hergestellt.
VRS: Was ist das Spezielle an diesen Möbeln?
DK: Jedes dieser Objekte ist ein Blickfang! Natürlich kann man einen Hochtisch oder einen LoungeChair relativ einfach und zweckmässig gestalten. Dass man aber eine eigene Designsprache einfliessen lässt, diese Objekte in Massivholz ausführt und somit auch die Inneneinrichtung eines Gebäudes zu einem festen Teil des Gebäudes werden lässt, ist faszinierend.
Bei den Tischen fällt als erstes der sogenannte „Knoten“, also der Punkt, an dem die vier Beine zusammenlaufen und sich kreuzen ins Auge. Viele fragen sich, ob da geschummelt wurde und die einzelnen Teile irgendwie stumpf verleimt wurden. Dem ist aber nicht so. Jedes einzelne der vier Beine läuft von oben bis unten durch und bildet zusammen mit den anderen Beinen den Knoten in der Mitte.
Speziell ist sicherlich die Entstehungsgeschichte, die einer Versuchsreihe glich, bis sich die Konstellation der Einzelteile zu einem nahtlosen Ganzen zusammenfügen liess. Erwähnenswert ist ausserdem, dass die Sitz- und Rückenfläche in aufwändiger Handarbeit bespannt wurde, mit über 100 Meter Garn pro Chair. Mit einer Grösse von 2.5 x 2.05 Metern sind die Tenerife Tables ausserdem alles andere als alltäglich.
Der Loungechair wurde 2021 für das Volkshaus Basel entwickelt. Es handelt sich hier um eine Wiederauflage dieser Kleinserie.
VRS: Was waren generell die grössten Herausforderungen in diesem Projekt?
DK: Die Zusammenarbeit mit der Helvetia Versicherungen war unkompliziert und angenehm. Der Bau konnte im Vornherein besichtigt werden, womit sich viele Unsicherheiten bezüglich Anfahrt und Anlieferung, Einbringung und Platzverhältnisse im Allgemeinen aus dem Weg räumen liessen. Wie es in den Projekten oft der Fall ist, lag der Teufel im Detail. Während der Vorbereitungsphase bin ich demnach auch oft im CNC-AVOR Büro gesessen, um die einzelnen Details bezüglich der Verbindungen und Ausführungen zu besprechen.
Ein Beispiel: Der oben genannte Knoten verändert sich natürlich mit jedem Verschieben der Geometrie im Untergestell. Jede Tischhöhe und jeder Tischumfang hat also ein eigenes Knotendetail, welches geplant, gezeichnet und gefräst werden musste. Auch die hohe CNC-Zeit stellt Herausforderungen dar. Die Maschinen sind über einen langen Zeitraum besetzt, andere Teile und Aufträge müssen entsprechend warten oder auf andere Maschinen ausweichen. Da kommt es zum Zielkonflikt zwischen Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.
VRS: Was waren konkrete, technische Herausforderungen bei der Umsetzung?
DK: Die Produkte forderten eine hohe Präzision. Nur wenn jedes einzelne Teil exakt gefräst ist, kann das «Puzzle» am Schluss komplett zusammengesetzt werden. Ein Lounge Chair beispielsweise besteht aus 14 einzelnen Teilen, die exakt ineinandergreifen müssen. Weiter erfordern die Produkte einen schnellen Zusammenbau unmittelbar nach dem Fräsen. Würden die einzelnen Teile nach dem CNC-Fräsen nicht sofort verbaut, könnten selbst kleine Holzbewegungen dazu führen, dass der Zusammenbau nicht mehr möglich ist.
Bei den Tenerife Tischen haben wir die Grenze der Grösse ziemlich ausgelotet. Mit 2.5 x 2.05 Metern ohne gerade Kante und einem Gewicht von gegen 120kg sind die Platten eine Herausforderung beim Handling.
VRS: Wieviel CNC-Stunden wurden für das Projekt aufgewendet?
DK: Inklusive der CNC-AVOR waren es über 200 Stunden, welche von der CNC-Abteilung aufgewendet wurden.
VRS: Worauf bist Du besonders stolz?
DK: Natürlich grundsätzlich darauf, mit zwei so namhaften Unternehmen wie der Helvetia Versicherungen und Herzog & de Meuron zusammenarbeiten zu dürfen. Das Vertrauen dieser beiden renommierten Unternehmen in unsere Firma macht stolz. Auch ist es ein schönes Gefühl, dass die von uns produzierten Möbel Teil dieses designstarken Hauptsitzes werden und wir einen kleinen Beitrag zum Gelingen beisteuern durften. Am meisten freuen mich aber jeweils Rückmeldungen von Bekannten, welche die Produkte bei den Endkunden sehen und erkennen.
VRS: Vielen Dank für das Gespräch und den interessanten Einblick in deine Arbeit.
DER PARTNER FÜR ARCHITEKTEN, DESIGNER, SCHREINER, MARKETING UND INDUSTRIE
Die vonrickenbach.swiss ag ist ein FAMILIENUNTERNEHMEN mit rund 30 gut qualifizierten Mitarbeitenden. Massivholz beschaffen und bearbeiten ist unsere Leidenschaft. Und das seit Generationen. In der Bearbeitung setzen wir auf modernste Technologie. Der umfassende Maschinenpark, unser grosses Know-how gepaart mit SCHWEIZER QUALITÄT und hohem Designanspruch lassen keine Wünsche offen. Wir danken der Helvetia Versicherungen und Herzog & de Meuron für das Vertrauen und wünschen viel Erfolg und gutes Gelingen.
Thomas von Rickenbach
Inhaber und Geschäftsführer
